FESTTORTEN AUS LEIDENSCHAFT: KONDITORIN BACKT SOGAR AM TAG DER EIGENEN HOCHZEIT

Hochzeitstorten

Festtorten aus Leidenschaft: Konditorin backt sogar am Tag der eigenen Hochzeit

Sogar im Brautkleid und am Tag ihrer eigenen Hochzeit hat Konditorin Alice Di Nicolantonio eine vierstöckige Hochzeitstorte gebacken. „Meine Freunde haben gesagt, ich bin verrückt“, erzählt sie und lacht.

Meinerzhagen – Dabei fällt es ihr leicht, so eine Torte zuzubereiten. „Ich liebe es“, sagt sie. Die 28-jährige Italienerin hat zwei Töchter, drei Jahre in London gelebt und arbeitet nun bei Bäcker mit Herz in Meinerzhagen. Wir haben Alice Di Nicolantonio in der Bäckerei besucht und sie bei der Zubereitung einer Hochzeitstorte begleitet.

Der Trend für Hochzeitstorten geht weg von klassischen Fondant-Kuchen. „Das ist nur noch ganz, ganz selten“, sagt Bäckereiinhaber Christian Räbsch. „Wir versuchen, davon abzuraten. Es ist teuer und schmeckt nicht so gut.“ Gefragt sind hingegen schlichte Torten. „Schlichte Sachen machen was her“, findet Räbsch. Wie zum Beispiel eine Buttercreme-Torte dekoriert mit frischen Blumen, die auch Alice Di Nicolantonio geplant hat. Ähnlich wie ihre erste dreistöckige Torte, die sie mit 16 Jahren in Italien gebacken hat.

Die Zubereitung

Für das Backen so einer Torte sollte man mindestens zwei Tage einplanen. Dadurch kann die Torte über Nacht richtig durchkühlen. Für die dreistöckige Hochzeitstorte hat Alice Di Nicolantonio drei Biskuitböden vorbereitet – zwei helle und einen dunklen. Jedes Stockwerk erhält eine andere Geschmacksrichtung.

Der unterste und damit größte Boden bekommt eine Vanille-Buttercreme-Füllung. „Buttercreme ist schwerer und hält besser“, erklärt die Konditorin. In der Mikrowelle erwärmt sie dafür mehrere Pakete Butter, um sie dann mit Mehl, Wasser und Vanillepaste in der Küchenmaschine zu verrühren.

In der Zwischenzeit streut Alice Di Nicolantonio Zucker auf eine große Tortenplatte. „Dann lassen sich die Böden besser lösen“, erläutert sie, „Ohne Zucker ist es kompliziert.“ Um den größten Boden mit Buttercreme zu füllen, teilt sie ihn mit einem Schneidemesser dreimal horizontal durch. Dabei weiß sie ganz genau, wo sie das Messer anlegen muss, damit die Stücke gleichmäßig werden. Abwechselnd schichtet sie Böden und Buttercreme in einen Tortenring. Dabei verteilt Alice Di Nicolantonio die Creme mithilfe eines Spritzbeutels. „Man darf nicht zu viel Buttercreme nehmen. Das schmeckt dann nicht so gut“, findet sie.

Bei den nächsten beiden Böden geht die 28-Jährige ähnlich vor. Diesmal werden es aber Sahnefüllungen: Himbeersahne und Pfirsich-Maracuja-Sahne sind die beiden weiteren Geschmacksrichtungen. Dafür mischt die Konditorin unter anderem ein Pulver aus frischen Himbeeren mit Wasser und Sahne an. Für den besseren Halt werden die Böden mit den Sahnefüllungen ebenfalls mit Buttercreme umrandet.

„Hier in Deutschland, wenn es kalt ist, ist das kein Problem. Aber in Italien bei über 30 Grad ist das mit Sahne eine Katastrophe“, erzählt die junge Frau. In Italien wird daher viel mit „Crema Pasticcera“ gearbeitet, eine italienische Vanillecreme, in die unter anderem mehrere Eier gehören. Am nächsten Tag entfernt Alice Di Nicolantonio die Tortenringe. Mit dem Messer trennt sie langsam die Böden von den Formen. Bevor sie die Tortenstockwerke zusammenbaut, wird jedes einzelne in Buttercreme eingehüllt. Die Bewegungen gehen ihr leicht von der Hand, während sie die Buttercreme glatt streicht. Ihr Blick ist auf die Torte fokussiert, dabei lächelt sie leicht.

Mit zwei Tortenmessern hebt die Konditorin die Stockwerke aufeinander. Auf der Tortenplatte ist etwas Buttercreme, damit die Torte besser steht. Runtergefallen ist Alice Di Nicolantonio dabei noch nie ein Stockwerk. Mit frischen, weißen Rosen und Schleierkraut dekoriert sie die Torte. Als Krönung folgen selbst gebackene Macarons, Zuckerperlen und ein Hochzeitstopper mit der Aufschrift „Mr. und Mrs.“ – fertig ist die Hochzeitstorte, die meist um Mitternacht serviert wird.

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