„Ca Phe Sua“
Vietnamesischer Kaffee zeichnet sich durch seine Kombination aus starken Bohnen und süßer Kondensmilch aus. So bereiten Sie das Getränk zu.
Die Kaffeekultur in Vietnam ist einzigartig und findet auch hierzulande immer mehr Anhänger. In dem südostasiatischen Land ist Kaffeetrinken ein wichtiger Bestandteil des Alltags, der oft mit Freunden und Familie als ruhiger Moment im hektischen Alltag zelebriert wird. Der vietnamesische Kaffee zeichnet sich durch den starken, kräftigen Geschmack von Robusta-Kaffee, der Zugabe von süßer Kondensmilch und der Zubereitung mithilfe eines speziellen Metallfilters aus („Phin“ auf vietnamesisch). Das fertige Getränk heißt „Ca Phe Sua“ und wird sowohl heiß („Ca Phe Sua Nong“) als auch kalt („Ca Phe Sua Da“) serviert. Die fernöstliche Kaffeespezialität können Sie ganz leicht zu Hause nachmachen.
Obwohl in Vietnam die perfekten Bedingungen für den Kaffeeanbau herrschen, verbreitete sich der Genuss der Bohne erst durch die französischen Kolonialherren. Wie das Kaffee-Magazin 19 Grams berichtet, brachte ein französischer Priester im Jahr 1857 einen Arabica-Baum mit. Anfangs wurde der größte Teil des Kaffees im Norden und in der zentralen Region Vietnams angebaut, später im ganzen Land. Nach dem Krieg führt die Regierung ein massives Kaffeeproduktionsprogramm ein, was das Land in den 1990er-Jahren zum zweitgrößten Produzenten und Exporteur für Kaffee machte. Bis heute belegt Vietnam den zweiten Rang in der Liste, nur Brasilien baut mehr Kaffeebohnen an.
Vietnam produziert heute mehrheitlich Robusta-Bohnen. Diese sind fast doppelt so koffeinhaltig und haben einen dichten, anhaltenden Geschmack sowie einen höheren Säuregehalt als Arabica-Bohnen, erklärt der Blog Coffee Friend. Daher ist vietnamesischer Kaffee besonders stark und kräftig. Ausbalanciert wird die herbe Kaffeenote im vietnamesischen Kaffee durch gesüßte Kondensmilch, die ursprünglich nur aus Not im Kaffee landete: Da es keine Milchwirtschaft gab, griff man auf die haltbare Kondensmilch zurück, die auch heute noch eine elementare Zutat im vietnamesischen Kaffee darstellt.
Das ikonische Getränk wird in seinem Herkunftsland zu jeder Tageszeit serviert. An nahezu jeder Ecke befinden sich Cafés oder kleine Stände, die „Ca Phe Sua“ verkaufen.
Im Sommer kann man durch die Zugabe von ein paar Eiswürfeln aus dem Getränke eine erfrischend kühle Variante machen. Vietnamesischer Kaffee wird traditionell in Einzelportionen mithilfe des Filters, dem Phin, gebrüht. Diesen können Sie für kleines Geld im Asia-Markt oder online kaufen. Der Vorteil des Metall-Filters: Im Gegensatz zum Papierfilter gelangen oftmals alle ätherischen Öle aus der Bohne direkt in die Tasse, erklärt Coffee Friend. Das macht den vietnamesischen Kaffee so stark.
Den Kaffee selbst finden Sie ebenfalls im Internet oder im asiatischen Supermarkt. Alternativ können Sie auf einen Robusta-Kaffee zurückgreifen. Die Zutaten, die Sie für eine Portion brauchen, sind:
Der Metallfilter besteht aus einer kleinen Tasse, einer Siebplatte und einem Deckel. Vor der Zubereitung setzen Sie den Filter auf eine Tasse oder ein möglichst dickwandiges Glas. Bis der Kaffee durchgelaufen ist, dauert es einige Minuten. In Vietnam lehnt man sich dabei kurz zurück oder verbringt die Wartezeit vertieft in ein Gespräch – ohnehin wird Kaffee in Vietnam meist in Gesellschaft getrunken. Damit sich das volle Aroma der Bohne entfaltet, gehen Sie folgendermaßen vor:
Im Laufe der Zeit haben sich auf Grundlage von „Ca Phe Sua Da“ verschiedenste weitere Kaffeespezialitäten entwickelt, die in dem südostasiatischen Land weit verbreitet sind, darunter: